13.06.2013

Eigeninitiative und Verantwortungsübernahme: Sollen-Dürfen-Wollen-Können


Im Rahmen einer Teamentwicklung haben sich bei der Standortbestimmung folgende Probleme bzw. Ziele für Verbesserungen ergeben:
  • Eigeninitiative und Verantwortungsübernahme / Kommunikation / Wertschätzung / Flexibilität / Geklärte Verantwortlichkeiten und Zuständigkeiten

Dabei wurde der erste Punkt mit deutlichem Abstand priorisiert. In der Auseinandersetzung mit dem Thema Eigeninitiative und Verantwortungsübernahme wurde vor allem von den anderen erwartet, mehr davon zu zeigen; auf die eigenen Möglichkeiten angesprochen, empfanden sich dagegen eine Mehrheit als „Opfer“ der Umstände („ich konnte nicht, weil …“).

Eigeninitiative, unternehmerisches Denken und Handeln wird heute von fast allen Mitarbeitenden verlangt. Auch auf mich selbst bezogen, erlebe ich diesbezüglich unterschiedliche Situationen und Phasen: Einmal habe ich das Gefühl, sehr eigeninitiativ und unternehmerisch zu handeln, ein anderes Mal erlebe ich mich eher eingeschränkt. Wie steht es damit bei Ihnen? Wann gelingt es Ihnen besser, Intrapreneurship zu leben und wann weniger?

Wovon hängt es ab, wie weit Eigeninitiative und unternehmerisches Denken und Handeln gelebt wird? Prof. Dr. Thomas Jansen stellt dazu in einer Monatskolumne unter Personalpraxis.de eine einfache und interessante Struktur zu den Bedingungen für unternehmerisches Denken und Handeln in der Praxis vor. Sie gibt einen guten Überblick und hilft unterschiedliche personale und situative Bedingungen einzuordnen.

  • Sollen: Welche geschriebenen und ungeschriebenen Regeln und Gesetze unterstützen oder behindern mich?
  • Dürfen: Welche Freiräume darf ich mit angemessener Risikofreude und gesundem Selbstvertrauen nutzen?
  • Wollen: Habe ich den Ehrgeiz und das Interesse einerseits und bekomme ich andererseits die Anerkennung von aussen?
  • Können: Sind meine Kenntnisse, Fähigkeiten und Ressourcen vorhanden, um etwas zu bewirken?


Mein unternehmerisches Denken und Handeln wird demnach sowohl von mir selber beeinflusst, als auch von den Situationen, in denen ich mich befinde. Diese vier Kategorien geben eine gute Orientierung, wo allenfalls Ansatzpunkte für Optimierungen vorhanden sind. Somit kann ich – sei es als Führungskraft oder als Mitarbeitender – auch auf die sogenannten Rahmenbedingungen Einfluss nehmen und als „Gestalter“ wirken.

Ich werde auch meine eigenen Einstellungen und Werthaltungen in nächster Zeit etwas genauer reflektieren und auf "gute" Situationen achten sowie "schlechte" Situationen aktiv beeinflussen.

Und nicht zuletzt ist es auch meine eigene, subjektive Interpretation der Situation, inwieweit ich eigeninitiativ und unternehmerisch Denken und Handeln soll, darf, will und kann bzw. welche Chancen ich erkenne und nutze.

Bis bald

Stephan Arnold