21.12.2011

Emotionale Kompetenz bei Kindern fördern


Wer wie ich zu einer Risikogruppe für Depressionen gehört, nämlich derjenigen von Müttern von 3 Jungs, der hat bestimmt auch einige Erziehungsratgeber im Bücherregal stehen (wie’s denen mit 4 oder 5 Jungs geht, weiss ich nicht..). Ratgeber wie ‚was Jungs brauchen‘, ‚jedes Kind kann Regeln lernen‘‚ Triple P, etc. etc.

Ich muss leider gestehen, dass die meisten dieser gut gemeinten Ratgeber ungelesen bzw. angelesen in unserem Regal stehen. Zum einen hat Frau als Mutter dreier Musketiere gar nicht die Zeit zum Lesen, zum andern bereitet einem diese Sorte Literatur oftmals noch zusätzlich ein schlechtes Gewissen. Dazu eine Randbemerkung: Meine Recherchen haben ergeben, dass die meiste dieser erzieherischen Ratgeberliteratur von pädagogisch oder psychologisch gebildeten Männern, meist kinderlosen, oder von Wochenendvätern mit einem Kind, geschrieben werden…. dies nur zur Entlastung aller mütterlichen und väterlichen Gewissen! Also: weg damit!

Damit der werte Blogleser aber in der Hoffnung nicht enttäuscht wird, hier einen Rat zu finden, wie man denn Kinder emotional kompetent machen könne, will ich meine derzeitige Weisheit zu der Frage preisgeben: Emotional kompetente Kinder entstammen meist emotional kompetenten Eltern. Eltern, die einen Bezug haben zu ihren Emotionen und mit diesen umgehen können. Eltern, die die Emotionen ihrer Kinder wahrnehmen und darauf eingehen können. Mit Kindern über deren und eigene Emotionen sprechen. In Beziehung treten. ‚Da‘ sein, wenn sie da sind und nicht in Gedanken noch im Büro. Sich ärgern, auch mal ausflippen und sich spürbar machen. Fehler machen und sich dafür entschuldigen können. Unter anderem.

(Früh-)kindliche Förderung ist derzeit in aller Munde: Lesen und Rechnen schon im Kindergarten, Frühenglisch, Frühirgendwas. Man will ja nichts verpassen und möglichst früh möglichst viele neuronalen Verbindungen im Hirn des Kindes schaffen. Ob das schliesslich positiv oder negativ für die kindliche Entwicklung ist, darüber scheiden sich die Geister. Was aber meines Erachtens zu wenig Beachtung erhält, ist die emotionale Entwicklung des Kindes. Kinder müssen Dinge er-leben, be-greifen, er-spüren und das geht nicht nur über kognitive Herausforderungen, sondern auch über emotionale. Aber jetzt rede ich schon wie einer dieser Ratgeber… Wenn Sie trotz (oder wegen) diesen Ausführungen ein richtig gutes Buch zum Thema lesen wollen, dann lesen Sie von Haim Omer und Arist von Schlippe ‚Autorität durch Beziehung‘. Das tut auch fehlerbehafteten Eltern gut.

Bis bald

Ursula Stalder

EQ-Blog@iek.ch



07.12.2011

EQ auf dem Golfplatz


Wer – wie ich – irgend einmal in seinem Leben den Entscheid gefällt hat, sich auf diese seltsame Sportart Golf einzulassen, der hat das zweifellos schon mehrmals bereut. Dunkelste Gefühle von Ärger, Verzweiflung und Ohnmacht können auftauchen auf einem Golfplatz und manchmal würde man die ganze Ausrüstung (und die ist ja nicht gerade billig) am liebsten in einen See[1] schmeissen. Man könnte dann einfach die unendlich grosse Erleichterung auskosten, dass man sich ab sofort nie mehr zu ärgern braucht über diese dummen und dümmsten Fehler, die man während einer Golfrunde meistens macht. Und was kann denn schon interessant sein an dieser simplen Beschäftigung, einen kleinen weissen Ball möglichst rasch und ohne Umwege in ein kleines rundes Loch reinzukriegen?

„Das klingt ja nicht grad verlockend“, würde der „Nicht-Golfer“ sagen und sich heimlich ein weiteres Mal darüber freuen, dass er mit diesem blöden Sport nie angefangen hat. Irgendwie hat er ja recht, aber eben doch nur irgendwie. Denn was gibt es Schöneres als einen Ball richtig zu treffen und dabei zu spüren, wie er ohne grossen Kraftaufwand wie an einem Faden gezogen durch die Luft fliegt und sich genau dorthin bewegt, wo man ihn haben wollte – oder wenn sich die Flugbahn durch den mit Absicht gespielten leichten Draw genau dort ändert, wo sie sich ändern muss, um den im Wege stehenden Baum zu umfliegen. Dieses totale Erfolgserlebnis, verbunden mit dem dazugehörigen Nervenkitzel, diese äusserst befriedigende und reine „Selbstwirksamkeitserfahrung“: wo gibt es das denn sonst noch im Leben? Und wo wird uns sonst derart klar der Spiegel über unsere eigene Leistung vorgehalten? Denn ob wir einen Wunderschlag machen oder den Ball wieder einmal in den See spielen, es liegt einzig an uns. Niemand sonst in der Welt ist dafür verantwortlich. Und das Schlimmste und zugleich Wertvollste daran: Wir Golfer wissen das. Wir können uns nie aus der Verantwortung schleichen. Es liegt immer an uns selbst. Wir müssen immer selber die Verantwortung übernehmen – für unsere Golfschläge, für unser Score und auch für unsere Emotionen auf dem Golfplatz. Was für eine anspruchsvolle Aufgabe! Manchmal einfach geniessen und stolz sein können, dann wieder durch Anstrengung, Leiden und Hartnäckigkeit etwas Neues lernen müssen – dabei erfahren, wie nahe Hochmut und Demut zusammen sind. Wie im richtigen Leben. Golf als ewige (EQ-)Lebensschule. Ich freue mich auf die nächste Golfrunde, es wird sicher alles besser werden! :-)

Bis bald – mit sonnigen Golfergrüssen aus Florida

Bob Schneider

[1] in der Golfsprache spricht man dabei von einem Wasserhindernis

EQ-Blog@iek.ch

23.11.2011

Entscheidet Kopf oder Bauch?

Erinnern Sie sich noch an die letzte grössere Entscheidung, die sie getroffen haben? Vielleicht war es der Kauf eines Autos, eine wichtige Personalentscheidung oder die Ferienplanung mit der Familie. Können Sie nun die Argumente für die eine oder andere Alternative abschliessend aufzählen, gewichten und begründen?

Ich kann es nicht; nicht einmal beim Kauf eines neuen Handys. Für gute Entscheidungen ist eine seriöse Auseinandersetzung mit dem Entscheidungsgegenstand notwendig; beim Handykauf beispielsweise mittels einer Liste mit den notwendigen Funktionen, der Batterielaufzeit, dem Aussehen usw. - aber was soll ich nicht berücksichtigen? Je weniger eigene Erfahrungen ich mitbringe, desto mehr muss ich bewusst überlegen. Dabei stösst meine bewusste Verarbeitungskapazität schnell an Grenzen. Deshalb wähle ich dann den Weg, mich beraten zu lassen. Ich bespreche mein Vorhaben mit „Experten“. Aber welche Meinungen und Vorschläge soll ich beachten? Irgendwann kristallisiert sich dann doch eine Entscheidung heraus, ich kann auch ein paar gute Gründe nennen, werde meine Wahl aber nicht ins letzte Detail begründen können, immer spielt auch ein Bauchgefühl und Intuition mit: „Samsung spricht mich an“, „dem Meier vertraue ich“. …

Gefühle können in die Irre führen, oft sind sie aber schlauer als der Verstand!

Es geht mir nicht darum, den „Verstand“ zu verteufeln und die „Gefühle“ in den Himmel zu loben. Gefühlsmässig würden wir vermutlich immer noch behaupten, die Erde sei eine Scheibe. Wer seinen Gefühlen in esoterischer Ekstase blind vertraut und vernünftige Erwägungen ausblendet, stösst ebenso an Grenzen, wie ein analyseversessener Hyperrationalist. Beides hat seine Vor- und Nachteile. Diese gilt es bewusst zu nutzen. In psychologischen und neurowissenschaftlichen Untersuchungen (z.B. Gerhard Roth) konnten folgende zwei Hypothesen bestätigt werden:
  • Wer bereits Erfahrung auf einem Gebiet hat, kann sich meist auf sein Bauchgefühl verlassen. Ist man dagegen ein blutiger Laie, profitiert man häufig davon, sich mehr Zeit zu lassen, sich ausführlicher und bewusst mit der Situation auseinanderzusetzen.
  • Je unübersichtlicher und komplexer eine Situation ist, desto öfter versagt am Schluss die Analyse, und die Intuition entwickelt Vorteile.

Wenn wir zwischen Alternativen wählen, greift unser Gehirn auf eine Bibliothek von Erfahrungen und Gefühlen zurück, die es zuvor angesammelt hat. Im emotionalen Erfahrungsgedächtnis wird das Wissen in Form von Gefühlen und Körperempfindungen gespeichert, der Neurowissenschaftler Antonio Damasio nennt diese somatische Marker. An den meisten Entscheidungen, die wir in der Alltagssprache als „vernünftig“ ansehen, sind immer auch Emotionen beteiligt.

Fazit

Emotionen und damit verbundene Körperempfindungen stellen einen wesentlichen Bestandteil vernünftiger Entscheidungen dar. Maja Storch sagt: „Ein Kribbeln im Bauch oder ein Zittern im Knie kann unter Umständen mehr Einfluss auf Entscheidungen ausüben als zwanzig Aktenordner.“


Erwähnte Literatur:
  • Roth, G. (2007). Persönlichkeit, Entscheidung und Verhalten. Klett-Cotta
  • Storch, M. (2003). Das Geheimnis kluger Entscheidungen – von somatischen Markern, Bauchgefühl und Überzeugungskraft. Pendo: Zürich

Bis bald

Stephan Arnold

EQ-Blog@iek.ch

15.11.2011

Je älter je EQ?

Trifft diese Aussage zu? Mit steigendem Alter, nimmt die emotionale Kompetenz zu?

Wer kennt sie nicht die gescheiten Sprüche, dass mit dem Alter immer alles besser wird, d.h. dass man weiser, erfahrener und kompetenter wird. Vor allem als Kind hat man das doch immer wieder gehört. Warte nur, wenn du mal 20 bist, dann ist alles anders usw. Und wenn man 20 ist, heisst es: warte nur bis du 30 bist, dir fehlt noch die Erfahrung - und irgendwo zwischen 40 und 60 verstummen diese Aussagen langsam. Daraus darf man offensichtlich schliessen, dass sich in diesen altersmässigen Breitengraden Weisheit und Kompetenz in rauen Mengen angehäuft haben.

Und wenn man in der Politik um sich schaut oder in der Geschichte zurückblendet, scheint etwas dran zu sein. Schon die Indianer haben dem Alter offenbar per se Weisheit zugesprochen. Oder kennt ihr eine Indianergeschichte, wo nicht der Rat der Ältesten die grundlegenden, strategischen Entscheide gefällt hat? Wer der neue Häuptling wird, wo die Tippis aufgeschlagen werden, wer auf die Jagd geschickt wird.

Heute ist es ja eigentlich nicht viel anders. Ein überaltertes Parlament wählt einen noch älteren Präsidenten, ein gut eingesessener VR definiert die Strategie, entscheidet wohin der Geschäftssitz verlegt wird und die auch nicht wirklich junge Geschäftsleitung wählt den neuen Ressourcenmanager. Kurz; die „Alten“ bestimmen wo es lang geht. Dann müssten die „Alten“ ja eigentlich auch die Fähigsten sein, die wichtigen Entscheide zu treffen.

Zum Entscheiden und Führen braucht es Fachkenntnis und Führungsqualitäten. Erfolgreiches Führen und Leadership setzen emotionale Kompetenz voraus. Wenn praktisch alle Staatsoberhäupter zu den älteren Generationen zählen und man davon ausgehen kann, dass die Führung einer Nation Leadershipqualitäten voraussetzt, dann ist eigentlich auch klar, dass man im hohen Alter über emotionale Kompetenz verfügen muss. Ergo stimmt die Annahme, dass man mit zunehmendem Alter emotional kompetenter wird, oder?

Es scheint zwar tatsächlich so, dass mit dem Alter und einer gewissen Berufs- und Lebenserfahrung auch die sozialen und emotionalen Kompetenzen zunehmen. Aber ich glaube es wäre vermessen zu behaupten, dass emotionale Kompetenz, beim älter werden sozusagen automatisch und nebenher als Nebenprodukt anfällt. Auch emotionale Kompetenz muss man sich bewusst aneignen.

Bis bald

Simon Streit

EQ-Blog@iek.ch

09.11.2011

Schaumkronen auf dem Murtensee - Emotionen leben


Erlebnisbericht einer früheren "Soul-Surferin"

Windguru kündigt am iPhone Wind an - 4 bis 5 Beaufort auf dem Murtensee: Freude, Herzklopfen, Feldstecher suchen, Surfanzug entstauben, Segel aufriggen. Nun heisst es abwarten…!

14.00h, es geht los - der Himmel ist tiefblau, die Luft schmeckt nach Westwind, der Murtensee schimmert und ist voller fröhlich tanzender Schaumkronen. Mit wehenden Haaren, im Laufschritt geht’s Richtung See. Schmetterling kitzeln im Bauch und plötzlich meldet sich eine leise Stimme im Kopf und fragt ironisch, bist du dafür nicht langsam zu alt, weißt du überhaupt noch wie das geht.

Ein letzter Materialcheck und es kann losgehen.

Los geht’s im wahrsten Sinne des Wortes - der Wind füllt das Segel und ab geht’s, ruppig, unsanft, viel zu schnell und so gar nicht nach meinen Vorstellungen. Nach dem ersten Crash finde ich mich im kühlen Nass wieder und eines wird klar: Hier bin ich in keinster Weise meine eigene Chefin - hier drücken mir die Elemente ihre Kräfte auf.

Das gibt's doch nicht, denke ich immer noch nach Luft schnappend und im See liegend!

Ich stelle fest, dass die luftigen Schmetterlinge im Bauch weg sind und sich ein anderes Gefühl breit macht, ich werde wütend. Alleine auf dem Wasser und ungestört von lauschenden Ohren entfährt mir ein Urschrei gefolgt von ein paar Ausdrücken, die ich an dieser Stelle natürlich nie wiederholen würde und schon bin ich wieder unterwegs und fliege übers Wasser. Diese Mal jedoch konzentriert, zielorientiert, angespannt und kraftvoll - und plötzlich stelle ich fest, dass ich den Kurs bestimme und mein Brett und Segel kontrolliere. Erleichterung überfällt mich, gefolgt von Empfindungen, die ich am ehesten mit Power und Freude beschreiben würde - und ein riesiges Glücksgefühl überfällt mich.

Und noch ganz abschliessend bemerkt: Der Muskelkater am nächsten Tag hat nicht gefehlt.

Bis bald

Karin Grisenti

EQ-Blog@iek.ch

02.11.2011

Literatur zum Thema emotionale Kompetenz


Wie immer gibt es Unmengen von Lesestoff… zu den Bestsellern gehören die Publikationen von Daniel Goleman "Emotionale Intelligenz" und "Soziale Intelligenz". Ersteres ist meiner Meinung nach ein absolut empfehlenswertes Buch. Flüssig geschrieben wie ein Roman und leicht verständlich. Ein Buch, das begeistert und nach Lust auf "mehr" macht. Goleman hat weiter ein Buch zur Förderung der emotionalen Intelligenz bei Kindern und Jugendlichen geschrieben. Letzteres finde ich aber weniger gelungen; es greift mit seinem Fokus auf Entspannung und Konzentration zu kurz.

Ein weiteres, sehr empfehlenswertes Buch von Daniel Goleman, ist die in Dialogform verfasste Publikation: "Die heilende Kraft der Gefühle: Gespräche mit dem Dalai Lama über Achtsamkeit, Emotion und Gesundheit". In einem spannenden Dialog zwischen westlichen Wissenschaftlern verschiedener Fachgebiete und dem Dalai Lama erfahren wir, wie die Erkenntnisse der introspektiven Geisteswissenschaften des Ostens von Ergebnissen der experimentellen Naturwissenschaften des Westens bestätigt werden: Der Buddhismus besitzt wirkungsvolle praktische Methoden, die Macht der Emotionen als Heilmittel einzusetzen.

Wer es gerne wissenschaftlicher hat, wende sich dem Buch von Ralph Schulze "Emotionale Intelligenz" zu. Hier findet man einen umfassenden Überblick zum aktuellen Forschungsstand des Themas, zudem weiterführende Literatur und Querverweise. Gut strukturiert, auf einem wissenschaftlich anspruchsvollen Niveau, als Bettlektüre eher weniger geeignet. Wer Fachartikel liebt, dem würde ich die sehr gute Sammlung wichtiger und kritischer Fachartikel zum Thema (Besonders: Krell und Weiskopf: "Leidenschaften als Organisationsproblem" und Rastetter: "Emotionsarbeit - Betriebliche Steuerung und individuelles Erleben") empfehlen.

Eine Mischung von beidem findet man in Prof. Wolfgang Seidels Buch: "Emotionale Kompetenz, Gehirnforschung und Lebenskunst", welches eine Mixtur von persönlichen Erfahrungen und Erkenntnissen und wissenschaftlichem Forschungsstand bietet. Die Erfahrungsberichte sind faszinierend zu lesen und überwiegen eher. Kritischen Lesern mit Drang zu wissenschaftlichem Mehr-Wissen dürfte das Buch möglicherweise etwas zu populär-wissenschaftlich daherkommen.

Ein wissenschaftlich fundiertes Praxishandbuch ist das "Training emotionaler Kompetenzen" von Prof. Matthias Berking. Das Buch konzentriert sich v.a. auf den Ausbau der Fähigkeit, konstruktiv mit belastenden Gefühlen umzugehen. In einem theoretischen Teil werden die neusten wissenschaftlichen Erkenntnisse dargelegt. Im Praxisteil, der den Hauptteil des Buches ausmacht, kann dann an konkreten Beispielen und Übungen der konstruktive Umgang mit verschiedensten belastenden Gefühlen trainiert werden. Empfehlenswert, allerdings etwas "kognitiv-verhaltenstherapie-lastig".

Literatur
  • Berking, Matthias: "Training emotionaler Kompetenzen", Springer Verlag 2008.
  • Goleman, Daniel: "Emotionale Intelligenz", Deutscher Taschenbuch Verlag.
  • Goleman, Daniel: "Soziale Intelligenz", Droemer/Knaur 2009 
  • Goleman, Daniel, Lantieri Linda: "Emotionale Intelligenz für Kinder und Jugendliche", Goldmann Arkana Verlag.
  • Goleman, Daniel; Boyatzis, Richard; McKee, Annie: "Emotionale Führung", Econ Verlag.
  • Goleman, Daniel: "Die heilende Kraft der Gefühle: Gespräche mit dem Dalai Lama über Achtsamkeit, Emotion und Gesundheit ", dtv Verlag.
  • Seidel, Wolfgang: " Emotionale Kompetenz, Gehirnforschung und Lebenskunst" 
  • Schulze, R., Freund. P.A., Roberts R.D.: "Emotionale Intelligenz. Ein internationales Handbuch", Hogrefe, Göttingen 2006. 
  • Schreyögg, Georg und Sydow, Jörg (Hrsg.): "Emotionen und Management", (Managementforschung 11), Gabler Verlag.

Bis bald

Ursula Stalder

EQ-Blog@iek.ch

26.10.2011

Wir sind nun mal Menschen – keine Vulkanier


Mögen Sie sich noch erinnern an diesen äusserst logisch denkenden und nicht unsympathisch wirkenden Herrn, der immer dann, wenn es um emotionale Angelegenheiten ging, die Augenbrauen hochzog und mit etwas skeptischem Unterton ein kurzes „faszinierend“ in die Runde warf? – Ja genau, das war Mister Spock, der erste Offizier aus Raumschiff Enterprise, der nie wirklich nachvollziehen konnte, weshalb sich sein Chef von attraktiven weiblichen Besatzungsmitgliedern zuweilen etwas irritieren liess oder sich gar in eine junge Dame verliebte. Mister Spock konnte dafür innert Sekunden scharfe Risikoanalysen machen und bei drohender Gefahr die Überlebenschancen des Raumschiffes inkl. Besatzung sehr nüchtern und präzise vorausberechnen. Auch bei noch so schwierigen und psychisch belastenden Situationen behielt er stets einen kühlen Kopf und zeigte sämtliche rational naheliegenden Lösungsoptionen auf. Besondere Kennzeichen von Mister Spock waren zudem seine länglichen Ohren sowie die Tatsache, dass er in seinem Körper kein Blut hatte. Zudem war ihm alles Emotionale völlig fremd. Er besass selber keine Emotionen und wusste auch nicht, was das ist. Der Grund lag darin, dass er – im Unterschied zu allen anderen Besatzungsmitgliedern von Raumschiff Enterprise – ein Vulkanier war und gar kein Mensch.

Und die Moral der Geschichte?

Manchmal kommt es mir so vor, als ob sich immer noch recht viele Menschen in der Arbeitswelt vom Irrglauben leiten lassen, dass wir wählen könnten, ob wir Vulkanier oder Menschen sein wollen. Doch das können wir nicht. Egal wie wir es auch wenden, wir bleiben Menschen. Und als Menschen sind wir immer auch emotionale Wesen. Emotionen gehören zu uns und begleiten uns immer - auch im beruflichen Alltag. Es ist daher weitaus vernünftiger, sich damit auseinanderzusetzen und sich zu bemühen, mit Emotionen einigermassen klug umzugehen als einem unrealistischen Traum nachzuhängen und so zu tun, als könnten wir sein wie die Vulkanier! Ob leider oder zum Glück – wir werden nie so sein können wie Mister Spock.

Bis bald

Bob Schneider

EQ-Blog@iek.ch