Heutzutage
überhäufen wir unsere Kinder mit Lob, da man davon ausgeht, dass Lob zu
stärkerem Selbstvertrauen und letztlich zu Erfolg führt. Neue
Forschungsergebnisse deuten jedoch etwas ganz anderes an. Im vergangenen
Jahrzehnt haben eine Anzahl von Studien zum Selbstwertgefühl gezeigt, dass es
einem Kind womöglich überhaupt nicht hilft, wenn man es als «kluges» Kind lobt.
Lob könnte sogar schlechtere Leistungen nach sich ziehen. Oft reagiert ein Kind
auf Lob nämlich damit, dass es aufhört sich anzustrengen (warum ein weiteres
Bild malen, wenn es «das beste» bereits gemalt hat? Oder es malt das gleiche
Bild einfach immer wieder. Warum Neues oder auf eine neue Weise malen, wenn man
mit der alten Methode Lob erntet?).
In
einer berühmten Studie aus dem Jahr 1998* baten die Psychologen Carol Dweck und
Claudia Mueller 128 Kinder, eine Abfolge mathematischer Probleme zu lösen.
Nachdem sie die erste Reihe einfacher Aufgaben bewältigt hatten, sprachen die Wissenschaftler jedem
Kind mit einem einzigen Satz Lob aus. Manche wurden für ihre Intelligenz gelobt,
«Das hast du gut gemacht, du bist wirklich klug», andere für ihre Mühe, «Das
hast du gut gemacht, du hast dir wirklich grosse Mühe gegeben.» Das Resultat
war dramatisch. Jene Schüler, die für ihre Anstrengungen gelobt worden waren,
legten eine grössere Bereitschaft an den Tag, neue Herangehensweisen auszuprobieren.
Sie bewiesen auch grösseres Durchhaltevermögen und neigten dazu, Fehler
ungenügender Anstrengung und nicht mangelnder Intelligenz zuzuschreiben. Die
Kinder aber, die für ihre Intelligenz gelobt worden waren, tendierten zu
Aufgaben, die bestätigten, was sie bereits wussten und legten deutlich weniger
Ausdauer an den Tag, wenn Probleme schwieriger wurden. Die Freude darüber,
«klug» genannt worden zu sein, wich wachsender Sorge und einem sinkenden
Selbstwertgefühl sowie abnehmender Motivation und Leistung.
Wie verhält sich das mit Mitarbeitenden?
Das
erfahren Sie in meinen nächsten Blogbeiträgen….bleiben Sie dran!
Bis
bald J
Ursula
Stalder