30.10.2014

Entlohnung – Anerkennung – Selbstwert

Haben Sie das Gefühl gerecht ent-lohnt und be-lohnt zu werden?

Wenn man Lohn oder Ent-lohnung als Tausch für das Produkt aus Arbeitszeit und Arbeitskraft definiert, dann kann es nicht sein, dass gewisse Manager beispielsweise mehr als 200 Mal mehr Zeit oder Kraft investieren als ihre Angestellten. Wenn man dem Argument folgen will, dass Boni und Löhne auch ein Zeichen der Wertschätzung seitens der Firma darstellen und man das Commitment der Leute sichern will, dann sollten wir eher von Be-lohnung sprechen.

Gerade im Bereich der Belohnung zeigt sich aber immer wieder, dass Anerkennung und die Förderung und Unterstützung von Selbstwert und Selbstachtung wichtiger sind als monetäre Abgeltungen.

Fehlende Befriedigung emotionaler Bedürfnisse, wie stabile Arbeitsbeziehungen, immaterielle Anerkennung oder verlässliche Rahmenbedingungen, werden oftmals mit materiellen Leistungen kompensiert. Dies kann eine Spirale in Gang bringen, wie bei emotional vernachlässigten Kindern:
  • Diese bekommen von ihren Eltern nicht die nötige emotionale Geborgenheit, welche u.a. sowohl die bedingungslose Zuwendung wie auch das klare Setzen von Grenzen beinhalten würde. Vermeintlich kompensiert wird das mit materiellen Zuwendungen, was eine verhängnisvolle Spirale von Konsumhaltung und sozialer und persönlicher Inkompetenz in Gang bringt.

Anerkennung und andere Bedingungen, die einen gesunden Selbstwert und eine gesunde Selbstachtung ermöglichen, könnten als „Belohnung“ in vielen Fällen wichtiger sein als die Höhe der Entlohnung. 

Zum Schluss noch ein Gedanke zum Selbstwert: Der Selbstwertkiller Nummer 1 ist der Vergleich mit anderen (z.B. Entlohnung oder Status). Unseren wahren Wert erkennen in der Regel, neben ein paar „Fachleuten" nur wir selber. Das bedingt ein gewisses Mass an Selbst- und Sozialkompetenz - und diese sind bei emotional vernachlässigten Personen in der Regel gerade unterentwickelt...

Bis bald

Stephan Arnold

EQ-Blog@iek.ch